Nicht nur die Nottwiler waren glücklich, wieder in der dritten Liga vertreten zu sein. Rundherum wurden, nebst dem wunderbaren Fussballplatz auf dem Bühlwäldli, auch die lyrisch brilliant formulierten Matchberichte mit der gewohnten Portion Gesellschaftskritik schmerzlich vermisst, so ist es doch stets der Höhepunkt der Woche vieler Leserinnen und Lesern, den Matchbericht der Seesterne regelrecht zu geniessen.
Nach einer intensiven Vorbereitung, so manch einer der Mannschaft hätte danach durchaus die Eidgenossenschaft bei den olympischen Spielen in den Laufdisziplinen vertreten können, und dem erfolgreichen ersten Cupspiel startete für die Seesterne die Meisterschaft in der dritten Liga mit dem Spiel gegen den FC Schüpfheim. An einem wunderschönen Samstag reisten die Seesterne dementsprechend in die idyllische Biosphäre Entlebuch um die Meisterschaft zu starten.
Die erste halbe Stunde gehörte unbestritten dem Heimteam. Ihr Pressing funktionierte gut und somit hatten die Seesterne grosse Mühe, ihren gepflegten Fussball zu spielen. Im Gegenzug fanden die langen Bälle der Schüpfheimer zu oft den Offensivmann. Es war folgerichtig auch eine solche Situation, die das Heimteam in Führung brachte, als ein langer Ball die Nottwiler Defensive unorganisiert erwischte und Wicki alleine vor dem Tor zum 1:0 abschloss. Schüpfheim blieb am Drücker, doch Nottwil fand weiterhin kein Mittel gegen die vielen langen Bälle. Erst nach einer halben Stunde fanden die Seesterne, angeführt von Captain Wildi, in die Zweikämpfe und somit ins Spiel. Eher glücklich schlossen die Mannen aus Nottwil toremässig zum Heimteam auf. Rüttimann wurde nach einem gewonnenen Zweikampf lanciert und hob den Ball von der Seitenlinie her über den Torwart Unternährer hinweg zum 1:1 Ausgleich. War es eine Flanke? War es ein Schuss? Wir werden es wohl nie erfahren, trotzdem nahm man aus Sicht der Nottwiler dieses Tor dankend an. Kurz darauf ging man zum Pausentee.
Die La Bella-Pileggi-Elf kam deutlich besser aus der Pause. Während man jetzt defensiv souverän verteidigte, funktionierte nun auch das Kombinationsspiel und die Offensive tauchte ein paar Mal gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. In einer solchen Aktion wurde Peter in der 70. Minute absolut gelbwürdig gelegt, doch der Unparteiische, der ansonsten ein sehr gutes Spiel pfiff, liess den gelben Karton stecken. Bitter, wäre der Übeltäter bereits verwarnt gewesen. Doch so blieb es umkämpft bis zum Schluss, mit leichten Vorteilen für die Seesterne. Jufer und Neumann, der neue Mann in den Reihen der Nottwilern, kamen dem Siegtreffer am nächsten, doch auch Vogel auf der Gegenseite verfehlte das Tor von Thijs nur knapp. Das Spiel fand dann einen unrühmlichen Höhepunkt, als sich Schmidiger S. nach einem Tritt auf seine Ferse zu einer dummen Aktion hinreissen liess und vorzeitig unter die Dusche geschickt wurde. Kurz darauf war das Spiel zu Ende und so trennte man sich mit einem 1:1 Unentschieden.
Obschon sich beide Teams einen Punkt erkämpft hatten, konnten beide nicht vollends zufrieden sein mit dem Resultat. Das eher schmeichelhafte Remis zur Halbzeit repräsentierte nicht die Gefährlichkeit des Heimteams in der ersten Hälfte des Spiels, während Nottwil in den zweiten 45 Minuten deutlich näher am Siegtreffer waren als die Schüpfheimer. Den Punkt und Reaktion nach 30 Minuten gilt es aus nottwiler Sicht positiv mitzunehmen, wenn es nächste Woche auswärts gegen den FC Dagmersellen ins zweite Meisterschaftsspiel geht.
Autor: Arno Wildi
Telegramm FC Schüpfheim – FC Nottwil 1:1 (1:1)
Moosmättli, 100 Zuschauer
Tore: 6. Wicki (1:0), 45+4. Rüttimann (1:1)
Schüpfheim: Unternährer, Stalder, Schmid, Emmenegger P., Lustenberger, Hodel N., Emmenegger D., Zihlmann, Eicher (C), Vogel, Wicki (Troxler, Hodel S., Novak, Bieri, Balmer, Jordi)
Nottwil: Thijs, Lichtsteiner, Wildi (C), Jufer, Muff, Schmidiger S., Renggli, Mahler, Rüttimann, Peter, Stirnemann (Bühler, Fischer, Esch, Zimmermann, Ineichen, Neumann, Pereira)